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Original file line number | Diff line number | Diff line change |
---|---|---|
@@ -0,0 +1,282 @@ | ||
<!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.0 Transitional//EN"> | ||
<HTML> | ||
<HEAD> | ||
<META HTTP-EQUIV="CONTENT-TYPE" CONTENT="text/html; charset=windows-1252"> | ||
<link rel="stylesheet" type="text/css" href="../main.css" media="all" /> | ||
<style> | ||
<!-- | ||
li.MsoNormal | ||
{mso-style-parent:""; | ||
margin-bottom:.0001pt; | ||
font-size:12.0pt; | ||
font-family:"Times New Roman"; | ||
margin-left:0cm; margin-right:0cm; margin-top:0cm} | ||
--> | ||
</style> | ||
</HEAD> | ||
<body> | ||
<table cellspacing="4" cellpadding="2" width="100%" border="0"> | ||
<tr> | ||
<td width="20"> </td> | ||
<td height="30"> </td> | ||
</tr> | ||
<tr> | ||
<td> </td> | ||
<td class="heading1"> | ||
Spielintelligenz und Spielfähigkeit<br><br> | ||
</td> | ||
</tr> | ||
<tr> | ||
<td> </td> | ||
<td class="normal"> | ||
<b>Was ist Spielintelligenz ?</b><br> | ||
Freilaufen, passen, werfen, den Ball an- und mitnehmen, den | ||
Gegner ausspielen oder den Ball abfangen - diese Grundlagen | ||
sind mit Übungen leicht zu erlernen. Ein Spieler mit | ||
Spielintelligenz versteht es zusätzlich, diese Elemente zu | ||
verschmelzen und zum positiven zu nutzen.<br> | ||
<br> | ||
Auf der Suche nach der bestmöglichen Lösung einer | ||
Spielsituation, sieht ein intelligenter Spieler schnell die | ||
Möglichkeiten, aber auch die Gefahren. Während er die Aktionen | ||
seiner Mitspieler und Gegner wahrnimmt und analysiert, kennt | ||
und beherrscht er bereits die verschiedenen Lösungen der | ||
auftretenden Probleme und versteht es, sie praktisch | ||
umzusetzen. <br> | ||
<br> | ||
<br> | ||
<b>Wie fördert man Spielintelligenz ?</b><br> | ||
Das Geheimnis: Mit Spielen Erfahrungen wecken statt sture | ||
Übungen durchzuziehen. "Je mehr ein guter Trainer weiß, desto | ||
weniger gibt er preis !" <br> | ||
<br> | ||
Motorisches und kognitives Lernen gehen Hand in Hand. In einem | ||
modernen Training werden darum Technik und Spielintelligenz in | ||
komplexen Spielsituationen entwickelt. Der Trainer konfrontiert | ||
seine Spieler mit gleichen oder ähnlichen Spielsituationen, in | ||
denen sie eine schnelle Entscheidung treffen und in motorische | ||
Aktion umsetzen müssen. <br> | ||
<br> | ||
Durch geeignete Fragestellungen des Trainers entdecken die | ||
Spieler in kleinen Wettspielen die Lösungen selbständig. Nur so | ||
- nicht durch ständiges Befolgen von Traineranweisungen - kann | ||
sich wirkliche Spielintelligenz entwickeln. <br> | ||
<br> | ||
<br> | ||
<b>Unsere Nachwuchsspieler brauchen daher eine Spiel- und | ||
Übungsform, in der .... <br> | ||
</b>- sie gleichermaßen technisch, taktisch und körperlich, wie | ||
auch geistig gefordert werden; <br> | ||
- das Spielverständnis geschult wird; <br> | ||
- die schnelle Wahrnehmung und die Entscheidungsfindung | ||
geschult wird; <br> | ||
- sie dauernd gefordert werden, sich den ständig veränderten | ||
Spielsituationen in der Abwehr und im Angriff schnell und | ||
sicher anzupassen. | ||
<p><b><span style="font-size:8.5pt;font-family:Verdana"> | ||
Folgenden Spruch sollten wir Trainer uns immer wieder vor Augen | ||
führen: <br> | ||
</span></b><span style="font-size:8.5pt;font-family:Verdana"> | ||
SAG ES MIR - UND ICH VERGESSE<br> | ||
ZEIG ES MIR - UND ICH BEHALTE<br> | ||
BETEILIGE MICH - UND ICH VERSTEHE (Laotse)<br> | ||
Kinder lernen viel vom zuschauen; „Vormachen/Nachmachen“ ist | ||
deshalb besondere wichtig -> Demonstrationsfähigkeit des | ||
Trainers sollte gut sein</span></p> | ||
<p><span style="font-size:8.5pt;font-family:Verdana">Spielen | ||
kann man nur durch Spielen lernen! Man lernt nur das und behält | ||
es, was man selbst erfährt.</span></p> | ||
<p><b><span style="font-size:8.5pt;font-family:Verdana"> | ||
Frühzeitiges trainieren in Übungsformen, die das Spiel | ||
simulieren </span></b> | ||
<span style="font-size: | ||
8.5pt;font-family:Verdana">(also mit Gegenspieler) machen evtl. später das | ||
Entscheidungstraining einfacher/überflüssig und schult die | ||
Spielintelligenz</span></p> | ||
<p><font face="Verdana"><b>Auf welche Persönlichkeitsmerkmale | ||
können wir in Training und Spiel einwirken? Hier einige, nicht | ||
alle Eigenschaften und Merkmale, die einen Kreativspieler | ||
ausmachen:<br> | ||
</b>– Selbstbewußtsein, gepaart mit individuellem | ||
Durchsetzungsvermögen<br> | ||
– Mut und Risikobereitschaft, unabhängig vom Spielstand auch | ||
„unmögliche“ Spielhandlungen zu riskieren<br> | ||
– Teamfähigkeit, ohne individuelle Stärken zu vernachlässigen<br> | ||
– Streßresistenz (z.B. schnelle Verarbeitung von Mißerfolgen)<br> | ||
– Fähigkeit zur Selbstkritik<br> | ||
– Fähigkeit, positive wie negative Emotionen „ausleben“ und | ||
verarbeiten zu können<br> | ||
– Fairness gegenüber Gegenspielern und Schiedsrichtern<br> | ||
- Antizipationsfähigkeit <br> | ||
- Entscheidungsfähigkeit <br> | ||
- ballbezogene Mobilität und technische Anstelligkeit <br> | ||
- Kooperationsfähigkeit <br> | ||
- Handlungsfähigkeit</font></p> | ||
<p><font face="Verdana"><b>Essentials des Kindertrainings (mit | ||
Infos zur Spielfähigkeit): <br> | ||
</b> | ||
<a href="http://www.bbcoach.de/element.php?name=Content&pa=showpage&pid=10"> | ||
http://www.bbcoach.de/element.php?name=Content&pa=showpage&pid=10</a> | ||
</font> | ||
</p> | ||
<p><font face="Verdana"><b>Infos zum Thema Spielintelligenz: | ||
</b><br> | ||
<a href="http://www.schulsport-in-essen.de/agsportlehrer/fundgrube/taktik.pdf"> | ||
http://www.schulsport-in-essen.de/agsportlehrer/fundgrube/taktik.pdf</a> | ||
</font> | ||
</p> | ||
<p><font face="Verdana"><b>Trainer- und Spieleraussagen zu | ||
spielerisch-impliziten Erfahrungssammlungen im Kindes- und | ||
Jugendalter: </b><br> | ||
<br> | ||
Tostao (Spielmacher, neben Pelé populärste Fußball-Legende in | ||
Brasilien, Weltmeister, Inter-<br> | ||
view am 26.3. 1999): „Nach meiner Auffassung sollte man im | ||
Kleinkindalter die Kinder in freier <br> | ||
Form spielen lassen und keinen Einfluss auf sie ausüben. Sie | ||
gehen auf den Platz und sollen alle <br> | ||
Freiheiten haben. Erst in etwas späterem Alter sollte man ihnen | ||
dann auch taktische Disziplin <br> | ||
beibringen und in organisierter Form Fußball vermitteln. Ich | ||
glaube, dass es diese Freiheit im frü-<br> | ||
hen Kindesalter ist, die die typischen Charakteristiken des | ||
kreativen Spielens in Brasilien bewirkt. <br> | ||
Es gilt, zuerst die Kreativität zu entwickeln und dann die | ||
anderen Eigenschaften ...“ <br> | ||
<br> | ||
Valdo (Spielmacher, langjähriger brasilianischer | ||
Nationalspieler, Interview am 30.03. 1999): „Kin-<br> | ||
der müssen gefördert werden. Man sollte ihnen Freiheiten lassen | ||
und sie auf keinen Fall taktisch <br> | ||
programmieren ... Erst allmählich müssen die Kinder und | ||
Jugendlichen in ein taktisches System <br> | ||
integriert werden, ohne dass sie ihre kreativen Fähigkeiten | ||
verlieren ...“ <br> | ||
<br> | ||
Muller (torgefährlicher Mittelfeldspieler, langjähriger | ||
brasilianischer Nationalspieler; Interview am <br> | ||
03.08.1999):„Mit Kindern sollte man noch nicht die technischen | ||
und taktischen Grundlagen erar-<br> | ||
beiten, da sie sich noch in der Entwicklung befinden. Man muss | ||
ihnen Raum zum Spielen geben. <br> | ||
Die großen Spieler in Brasilien haben am Strand Fußball spielen | ||
gelernt und nicht in den Fuß-<br> | ||
ballschulen. Meines Erachtens ist es falsch, dass heute so | ||
frühzeitig zielgerichtet trainiert wird. <br> | ||
Die taktischen Grundlagen des Fußballs kann man noch später im | ||
Juniorenalter erlernen ...“ <br> | ||
<br> | ||
Olaf Thon (Libero und Mittelfeldspieler, langjähriger deutscher | ||
Nationalspieler; Interview am <br> | ||
22.01.1998):„Ich fange mit Bildern von meinem Opa an. Dort bin | ||
ich schon immer mit einem Ball <br> | ||
zu sehen. Mein Opa hat mir freie Entfaltungsmöglichkeiten | ||
gegeben. Vielleicht bin ich deshalb <br> | ||
kreativ geworden ... Er hat mich immer mit dem Ball spielen | ||
lassen, nie bevormundet oder wie <br> | ||
ein Lehrer zurecht gewiesen, du musst das oder das machen ...“ | ||
<br> | ||
<br> | ||
Mehmet Scholl (Mittelfeldspieler; langjähriger deutscher | ||
Nationalspieler; Interview am 9.02.1998): <br> | ||
„Ich war ein bewegliches Kind und wenn ein Ball dabei war, egal | ||
was für einer, war ich glücklich. <br> | ||
Ich hab immer wieder Spaß gehabt, neue Sachen auszuprobieren | ||
... Wir haben ständig 1 gegen <br> | ||
1 gespielt, ich wollte immer nur dribbeln und habe mir keine | ||
Gedanken über das Spiel gemacht ... <br> | ||
Ich hatte in der Kindheit und Jugend kaum Interesse daran, | ||
taktische Dinge zu lernen, z.B. einen <br> | ||
Doppelpass zu spielen ...“ <br> | ||
<br> | ||
D. Stephan (Handball-Spielmacher, Deutsche Nationalmannschaft, | ||
Interview am 12.11. 1996): „ <br> | ||
... im Jugendalter, in dem man noch sehr viel lernt, habe ich | ||
viele verschiedene Positionen <br> | ||
ausprobiert und auf der Straße ganz viel Fußball gespielt ... | ||
Fußball war wirklich jeden Tag ... <br> | ||
<br> | ||
M. Wislander (Handball-Spielmacher, Schwedische | ||
Nationalmannschaft, 20. 11.1996): „ ... wich-<br> | ||
tig in meiner Jugendzeit war, dass wir immer viel Spaß hatten, | ||
und es war nicht so wichtig, wie <br> | ||
wir trainiert haben. Es war Spaß mit dem Ball. Nach | ||
Schulabschluss sind wir sofort auf den <br> | ||
Sportplatz gegangen, um zu spielen. In meiner Freizeit habe ich | ||
nur mit dem Ball gespielt; <br> | ||
manchmal Fußball, manchmal Eishockey oder auch Handball ... ” | ||
<br> | ||
<br> | ||
H. Brand (Handball-Trainer, Deutsche Nationalmannschaft, 2. 11. | ||
1996): „ ... entscheidend ist - <br> | ||
außer dass man Schlitzohrigkeit und Pep im Blut haben muss - | ||
die Ballverrücktheit im Kindes- <br> | ||
und Jugendalter. Durch Spielen werden die wichtigsten Dinge | ||
entwickelt, das Gefühl für Situatio-<br> | ||
nen, und so was kann man sicherlich z.B. aus dem Fußball oder | ||
Basketball mit rübernehmen ... “<br> | ||
<br> | ||
H. Bredemeier (Handball-Trainer, Deutsche Nationalmannschaft, | ||
18. 12. 1996): „ ... was uns in <br> | ||
Deutschland so fehlt, sind Typen mit Ausstrahlung, das | ||
„Verrückte” - da haben wir immer mehr <br> | ||
Probleme als Mannschaften, die aus - ich sage mal - | ||
ballsportorientierten Ländern kommen. <br> | ||
Dort werden die Kinder einfach mit dem Ball groß, egal mit | ||
welchem ...” <br> | ||
<br> | ||
K. Pritchard (Basketball-Spielmacher, TSV Bayer Leverkusen, 10. | ||
3. 1997): „ ... you know I grew <br> | ||
up playing basketball in the parks. After school I used to go | ||
to play basketball in the parks. In <br> | ||
Germany there are not so many playgrounds; the kids come to the | ||
clubs and have practice and <br> | ||
stuff like that. So, what I have that most of the German | ||
players don’t have is: I’m creative. I do try <br> | ||
things that probably they would not try: if you don’t ever try | ||
to step outside the boundaries you will <br> | ||
always be right in the middle. I gained my creativity in the | ||
parks, on the playgrounds ... and this <br> | ||
ist the explanation, why players in America are better than the | ||
rest ... ” <br> | ||
<br> | ||
D. Bauermann (Basketball-Trainer, TSV Bayer Leverkusen, 4. 12. | ||
1996): „ ... über Jahre hinweg <br> | ||
haben wir in Deutschland die taktischen Kenntnisse und | ||
Absprachen sehr stark in den Vorder-<br> | ||
grund gestellt. Heraus kamen gestählte Roboter, die aber kaum | ||
in der Lage waren, in freien Situ-<br> | ||
ationen bzw. dann, wenn es nicht strukturiert ist, erfolgreich | ||
zu spielen ... ” <br> | ||
<br> | ||
P. Krüssmann (Basketball-Trainer, Brandt Hagen, 22. 1. 1997): „ | ||
... die Deutschen spielen immer <br> | ||
geradeaus, kräftig, mit Körpereinsatz, vehement. Das zieht sich | ||
durch alle Sportarten. Wenn man <br> | ||
unseren Fußball betrachtet, dann ist der immer gerade: gib ihm, | ||
Flanke, Kopfball ... Es ist selten, <br> | ||
dass der Ball fließend rollt, wie bei den Brasilianern, | ||
Spaniern oder Italienern. Niemand orientiert <br> | ||
sich an Ronaldo, Rivaldo oder so. Vorbilder sind Helmer, | ||
Kohler, Matthäus oder Eilts, die halt <br> | ||
athletisch und körperbetont spielen. Und bei den Handballern | ||
ist es ähnlich: Freiwurf ziehen, <br> | ||
Mauer bilden, hochgehen, reinschießen ... ” | ||
<br> | ||
<br> | ||
</font> | ||
<br> | ||
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